Rot
1909 -
Achalm bei Reutlingen
1981
Helmut Andreas Paul Grieshaber wird am 15. Februar 1909 im oberschwäbischen Rot an der Rot geboren. Von 1915 bis 1926 absolviert er seine Schulzeit in Nagold und Reutlingen. Danach beginnt der Künstler eine Lehre als Buchdrucker und Schriftsetzer. An der Staatlichen Buchgewerbeschule in Stuttgart nimmt Grieshaber gleichzeitig das Studium der Kalligraphie auf. Der Künstler verbringt die Jahre von 1931 bis 1933 im Ausland. HAP Grieshaber ist während eines sechsmonatigen Aufenthaltes in London als Illustrator und Buchgrafiker, u.a. für die Zeitschrift "Vogue", tätig. 1932 reist der Künstler über Paris weiter nach Ägypten und Griechenland, wo er jeweils in verschiedenen Städten Ausstellungen der eigenen Arbeiten organisieren kann. Die kulturpolitische Zeitschrift "Deutsche Zeitung" gibt Grieshaber in Athen heraus. Diese Aktivitäten führen im April 1933 zu Bedrohungen durch den deutschen Gesandten. Grieshaber wird zur Rückreise nach Deutschland gezwungen. Mit der Holzschnitttechnik setzt sich der Künstler ab 1932 intensiv auseinander. Diese Technik wird für ihn früh zum wichtigsten künstlerischen Medium. Den für Grieshaber so typischen grafischen Stil, der stark von der mittelalterlichen Holzschnitttechnik beeinflußt ist, entwickelt er in den sogenannten "Reutlinger Drucken". Grieshaber, der 1933 Mal- und Ausstellungsverbot erhält, kann seine Arbeiten nur in getarnten Ausstellungen zeigen. So lautet der offizielle Ausstellungstitel in der Stuttgarter Galerie Valentien "arabische Volksbücher - griechische Volksmalerei". Als Hilfsarbeiter und Zeitungsausträger verdient der Künstler in dieser Zeit seinen Unterhalt. Grieshaber wird 1940 Soldat, 1945 gerät er in belgische Kriegsgefangenschaft. Seit 1947, dem Jahr seiner Rückkehr nach Deutschland, lebt der Künstler auf der Achalm bei Reutlingen. Als Lehrer an die Bernsteinschule bei Sulz am Neckar wird HAP Grieshaber 1951 berufen. 1955 folgen weitere Lehraufträge an der Akademie in Karlsruhe als Nachfolger Erich Heckels und 1956 an der Akademie der Künste in Berlin. Aus Protest gegen die Prüfungsordnung tritt Grieshaber 1960 von seinem Lehramt in Karlsruhe zurück. Zusammen mit Walter Warnach und Heinrich Böll arbeitet der Künstler ab 1960 zwei Jahre lang an der Zeitschrift "Labyrinth", 1964 wird er zum Gründer und Mitherausgeber der Zeitschrift "Engel der Geschichte", die zu aktuellen gesellschaftlichen Themen Stellung nimmt. Der Künstler schafft Arbeiten für den öffentlichen Raum wie Holzreliefs, Mosaiken, Wandmalereien und Glasfenster. Grieshaber wird durch zahlreiche Preise und Retrospektiven gewürdigt. 1959 und 1964 nimmt er an der documenta teil. Zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der Künste in Berlin/Ost wird Grieshaber 1978 gewählt. HAP Grieshaber stirbt am 12. Mai 1981. Der "Freundeskreis HAP Grieshaber e.V." wird 1987 gegründet.
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